31. Januar – Tag 1 Los geht's!

Also jetzt ist es soweit. Ich fahre nach Kenia. Eine große Tasche und zwei Handgepäckstücke, wobei alles randvoll ist und aus allen Nähten platzt.
Meine Eltern waren am Wochenende da und wir haben zusammen schon mal alles vorgepackt. Das war auf jeden Fall sehr gut, da meine Packkünste jetzt nicht das gelbe vom Ei sind. 

So ... festgestellt, die Kofferwaage ist in der Heimat, dann muss halt die Waage mit mir selbst drauf. Also erstmal selbst wiegen und dann zusammen mit dem Koffer. Gesamtgewicht minus mein Gewicht, sollte ja ungefähr passen.
Erster Versuch: 23,7 kg – Mist, zu viel!
Erstmal Getränkepulver, Riegel und eine Flasche in den kleinen Koffer pressen.
Zweiter Versuch: 22,7 kg – Yes, perfekt!
Jetzt noch einmal kurz alles überprüfen, meine Checkliste durchgehen und los geht's!

Ich gehe zu Fuß, spare mir aus welchem Grund auch immer die U-Bahn. Nach 5 min merke ich, das war ein Fehler. Meine Arme fallen ab und als ich schließlich pünktlich am Bahnhof ankomme, schwitze ich mehr als bei meinem Morgenlauf.
Ich glaub, das kann man dann als Zusatzeinheit werten. ;-)

Jetzt sitze ich im Zug und hoffe darauf, dass alles klappt. Beim letzten Mal wurde mein Flug storniert... Mal sehen, welche Überraschungen heute auf mich zu kommen ...

Erster Flug nach Amsterdam – check!

Bisher gab es keine Probleme, das Flugzeug nach Nairobi ist auch schon startklar.

Nun heißt es warten – 19:35 uhr geht es weiter.

Geplante Ankunftszeit: 5:55 Uhr Ortszeit (3:55 Uhr) in Nairobi und 9:40 Uhr (7:40 Uhr) in Eldoret.

1. Februar Tag 2

So ... Check-In ist erfolgt ... ich durchgeschwitzt, vermutlich auch vor Nervosität, dass alles klappt. Dann durch das erste Sicherheitsgate. Erst einmal Pause machen und runterkommen. Hält leider nicht lange, da sich die ersten typischen Reise-Gedanken breit machen: Hab ich denn alles dabei? Ach, wird schon passen, denke ich mir :-))

Im Flieger nach Nairobi sitze ich ganz hinten. Das hat den Vorteil, dass man als letzter das Essen bekommt und ständig Leute zum Klo an dir vorbeistolpern.

Dem nicht mehr ganz nüchternen Mann vor mir, wird sein Whiskey nach längerer Diskussion abgenommen. 

Dennoch das Essen ist in Ordnung und ich versuche ein bisschen zu schlafen. So gut es eben geht. 4 – 5h leichter Schlaf ist schließlich zusammengekommen, bevor ich um 2:45 Uhr zum Frühstück geweckt werde. Eigentlich keinen Hunger, aber gegen Streuselkuchen kann man nichts einwenden.

In Nairobi gelandet, stelle ich selbst fest, dass ich mich das erste Mal in meinem Leben südlich des Äquators befinde. Hört sich allerdings spektakulärer an, als es wirklich ist!

Nach einer Sicherheitskontrolle geht es schließlich einmal aus dem Flughafen raus, mit dem Ziel den Koffer, der angekommen ist!!! am Abflug Gate wieder abzugeben. Was mir sofort auffällt, sind die vielen Menschen, die Hendrik und mich unmittelbar ansprechen und die zahlreichen Polizisten, die mit ihren Maschinengewehren herumgehen, als wären es irgendwelche Spielzeugwaffen.

Auf dem Weg dorthin gibt mir Hendrik den Tipp eine Sim Karte zu kaufen. Gesagt, getan: 100GB für 34 €, würde ich in Deutschland sofort nehmen.

Am Abfluggate müssen wir wieder durch 2 Schleusen ... langsam nervt es ... aber Sicherheit geht vor, auch wenn die Leute das eine Sicherheitstor fluten, als gäbe es etwas umsonst.

Jetzt sitze ich erstmal vor Gate 3 und warte auf meinen Flug nach Eldoret. Neben mir ein Mädchen, welches Baby Shark hört. Läuft also alles soweit!

Endlich der letzte Flug – wir steigen in ein großes Propellerflugzeug, im Flugzeug neben mir sitzt eine 38-jährige britische Bergläuferin, die mit dem Besuch in Iten einen Punkt ihrer Bucketlist erfüllen möchte.
Bereits hier merke ich, dass das eine große Sache für viele Läufer ist.
Während des Fluges sehe ich das erste Mal das Land von oben. Das monotone Dröhnen des Propellers lässt mich immer wieder kurz Einnicken, nur ein permanentes Klingeln eines Telefons reißt mich immer mal aus meinem Nickerchen.

In Eldoret angekommen werden wir herzlich empfangen und vor der einstündigen Fahrt nach Iten schauen wir mit einem großen Matatu, ein sog. Taxi hier, noch bei einer Mall vorbei, um uns mit, ich sage Mal westlichen Dingen und Süßigkeiten einzudecken.
Meine ersten Eindrücke auf der Fahrt sind unbeschreiblich! Ich schreibe meinen Eltern, dass ich mir wie in einer anderen Welt vorkomme.
Angurten ist übrigens ohne möglichen Gurt überflüssig und so versuche ich nicht durch das Rütteln der Fahrt vom Sitz zu rutschen und die Aussicht zu genießen.

Während der Fahrt gibt es an beiden Seiten verschiedenste Läden, wobei vor allem Sofas und Bettgestelle verkauft werden. Und mit vor allem, meine ich gefühlt 80 %!
Ziegen, Kühe und Esel spazieren oder stehen in den Straßen und begleiten uns auf dem Weg.
Im "Guesthouse" endlich angekommen, werden wir bereits von einem freundlichen Amerikaner mit texanischen Akzent empfangen, der sich als mein erster Mitbewohner hier in Kenia herausstellt und von dem ich nach meinen ersten Eindrücken noch vieles zu berichten habe.

Nachmittags geht es zu meinem ersten Lauf! In der Unterkunft habe ich Felix Nadeborn kennengelernt, ein deutscher Topläufer, der mir eine erste Runde (ca. 12 km) zeigt.

Erstes Fazit: Hügelig, Steinig, Linksverkehr (schwierig für meinen Kopf im Moment) und die kenianische Laufbegeisterung. Wir werden von allen Kindern überschwänglich begrüßt und ein circa 4-jähriges Kind rennt giggelnd barfuß!!! den Anstieg schneller herauf als wir beide. Irre, denke ich mir!
In der Unterkunft angekommen, entspanne ich das erste Mal und nehme ein Abendessen zu mir. Danach falle ich nach einem doch anstrengend erlebnisreichen ersten Tag zufrieden ins Bett.

2. Februar Tag 3

Heute also mein erster ganzer Tag in Iten!
Ich habe mir nach dem gestrigen Tag bewusst keinen Wecker gestellt und als ich um 8:15 Uhr einigermaßen erholt aufwache, merke ich, dass ich das auch gebraucht habe. Die Mücke in meinem Zimmer muss mich zwar heute Nacht nicht mehr besuchen, aber ich bin jetzt mit meinem Anti-Brumm Fläschchen für den nächsten Kampf vorbereitet! Mein texanischer Mitbewohner hat da bereits seine erste Einheit hinter sich, ich noch 3 vor mir.
Gleich nach dem Frühstück ging es los zur ersten Einheit. Diesmal alleine und da meine Ortskenntnisse noch nicht gut genug ausgeprägt ist, laufe ich eine Route, die ich mal "Route Wurm" nenne. Hauptstraße runter und selber Weg wieder zurück.
Bin flotter unterwegs als erwartet und so habe ich schon die ersten 12,5km in ca. 4:13 auf dem Kilometer drin.
Uhr zeigt Höhenmeter 144m hoch.
Nennt man hier glaub ich ne flache Strecke.
Nach der Einheit noch 50 Minuten Athletik bevor ich mich zum Mittagessen bewege. Es gibt Linsen mit gekochten Gemüse und Reis. Wie das auf kenianisch heißt, finde ich noch heraus!

Um sich eine Vorstellung zu machen, wie das Guesthouse aufgebaut ist, beschreibe ich es erstmal kurz.

Es besteht aus zwei Teilen. Ich nenne es mal Nord- und Südteil. Die jeweils 8 Gästezimmer stehen in einer Reihe nebeneinander immer den Hang herauf oder herab und haben mehr als man denkt. Es gibt in jedem Zimmer 3 Betten, ein Sofa, zwei Gasplatten, einen Kühlschrank, ein Miniwaschbecken, und ein Dusch-WC, was manche aus dem Italienurlaub kennen können. Die Türen der Zimmer und die Anlage an sich sind jeweils mit einem dicken Metalltor gesichert, wobei die Zimmertüren meist offen gelassen werden und die Tore jeweils immer geschlossen werden. Dies hat zur Folge, dass man beim Raus- und Reingehen immer blind das Schloss schließen muss. Von außen betrachtet sieht es wie eine Katze aus, die versucht ihr Spielzeug aus dem Loch im Karton zu erreichen. Anfangs stellte ich mich auch nicht sehr schlau an, aber das wird langsam besser.

Ganz im Norden befindet sich die Küche und der Speiseraum und ganz im Süden das "Gym" und der Physiotherapeut Ben.
Beim genannten Ben habe ich schließlich auch um 14 Uhr einen Termin ausgemacht.
Kurz vorher fragte ich Nic Ihlow, auch ein sehr guter Deutscher Läufer, wie man mit Ben kommuniziert und ich bekomme die Antwort, dass dieser im Prinzip immer gleich arbeitet. Bedeutet hat dies, er arbeitet sich von unten nach oben durch, eine klassische Ganzkörpermassage.
Wobei diese schon etwas, ich nenne es mal robuster, ausfällt als bei uns daheim gewohnt, sodass die Plastikliege mit mir darauf während der Behandlung fast eine 90° Drehung vollzieht.
"Was schulde ich dir jetzt", frage ich ihn: "500 Kenianische Schilling" Ich staune, sind das doch umgerechnet 2,89€. In Deutschland zahlt man das schon für's Hallo sagen. Unvorstellbar!
Anschließend gehe ich erstmal wie auf rohen Eiern zurück ins Gästezimmer und stell mir vor, wie der nächste Lauf mit den Beinen jetzt werden soll. Schließlich mache ich mit Felix Nadeborn einen 12-km-Lauf. Letztendlich geht es besser als gedacht. Bei knapp der Hälfte gehen wir kurz in das sogenannte Kamariny Stadion und absolvieren ein paar Steigerungsläufe.
Auch im Stadion ist eine Schulklasse, die in kompletter Schuluniform (Rock, Jeans etc.) ein Training absolviert.

Wieder angekommen, denke ich bereits an morgen. Denn es steht ein Cross-Wettkampf an, der es in sich hat! Mehr dazu morgen...

3. Februar Tag 4

Heute steht ein Wettkampf an. Das sogenannte Sirikwa Cross Country Race – ein Rennen mit Gold Label Standard. Was man halt so macht an einem dritten Tag in der Höhe ;-)

Im Teilnehmerfeld über die 10 km sind  205 Männer gemeldet. Davon sind nur 11 nicht aus Kenia. In Iten und vermutlich auch in Eldoret wird seit Tagen nichts mehr von etwas anderem gesprochen und unter den Teilnehmernden befinden sich unter anderem Läufer aus Kenia, die bereits unter 27 min auf 10 km gelaufen sind. Es wird ein Volksfest!!!

Aber bevor ich zum Rennen komme, fange ich lieber mal ganz von vorne an. Denn hier ist bereits viel passiert. In der Früh esse ich genüsslich French Toast (ja, es gab nichts besseres) und mein Müsli auf der Veranda meines Zimmers im Sonnenschein. Anschließend mache ich mich fertig für den Wettkampf und bereite alles vor. Spikes, Gel, Getränke etc. Schließlich machen wir (Hendrik, Felix und ich) uns auf den Weg zusammen mit einem Taxi und zwei Freunden/Unterstützern (Patrick & Marya) auf den Weg nach Eldoret zum Lobo Village, eine Art Naherholungsgebiet, auf dem das Rennen stattfindet.

Auf der einstündigen Fahrt wissen Hendrik und ich allerdings überhaupt nicht, ob wir überhaupt starten dürfen, da am Vortag auf einmal die Meldung aufkam, die Athleten sollen ihre Startnummer persönlich in Eldoret am Race Course abholen. Da Hendrik und ich zu spät davon erfahren haben, war hier schonmal bisschen Chaos vorprogrammiert. Als wir schon fast am Wettkampfort sind, offenbart uns unser Taxifahrer gerade zu beiläufig, dass er 2008 an den Olympischen Spielen über 5000 m für Katar an den Start gegangen ist und Zeiten wie 13:06 min über 5000 m und 2:08 auf dem Marathon gelaufen ist. Kann man mal machen und wieder erkenne ich die Bedeutung des Laufsports in Kenia. 

Nun angekommen, sehen wir schon Menschenmassen zum Kurs strömen. Auf dem Weg dorthin muss jeder durch eine Sicherheitskontrolle, wobei diese eher so aussieht, dass der Wächter sein "Piepsgerät" an unsere Taschen hält und sagt: "Alright!" Ok denke ich mir und muss schmunzeln. 

Im Athletenbereich schauen wir hilfesuchend nach einem Offiziellen, der uns weiterhelfen kann. Nach längerem Hick-Hack bekommen wir schließlich unsere Startnummern doch noch und wir können nun endlich mit den Vorbereitungen beginnen. Problematisch war allerdings noch die Verpflegung, da der Start um 15 Uhr war und wir kein Mittagessen hatten. Dabei bleibt es auch, sodass wir uns die 3 h bis zum Start mit Riegeln behelfen und im Zelt ein bisschen dösen. Ich versuche dennoch, entspannt zu bleiben und mache mir einen ersten Eindruck. Dabei stelle ich fest, die Strecke ist nicht sichtbar, da die Menschen in Dreierreihen hintereinander stehen und den Läufern zujubeln.  "Oh, man, das ist komplett irre!", sage ich zu meinen Kollegen. Auf einer riesigen  Jumbowall kann man das Rennen live verfolgen. Im Village gibt es bestimmte durch Security verschlossene Bereiche, sodass man eigentlich nicht überall hindurchkommt. 

Da wir 50 anwesenden "Mzungus" (Person mit weißer Hautfarbe), wie uns die Kenianer alle nennen, aber bei ungefähr 10.000 Besuchern (vermutlich mehr) so auffallen wie ein Panda im Haifischbecken, lassen sie uns einfach überall hindurch. Nach einem kurzen Aufwärmen, Betonung kurz, da die Sonne nur so auf unsere Kappen runterknallt, geht es zum Callroom.

Dort ruft eine Offizielle alle 200 Startnummern einzeln!!! auf, sodass ich erstmal 15 min im Zelt sitze und entspannt auf dem bequemen Plastikstuhl zusehe, wie es nach und nach im Zelt leerer wird. Schließlich werde ich aufgerufen und es geht in einer langen Schlange im Entenlaufschritt zum Start. Dort stelle ich mich bewusst in die letzte Reihe, da ich schon geahnt habe, was gleich passiert. Der Moderator erzählt, es geht gleich los und während er das macht, ertönt schon der Startschuss und die "Horde" Laufbüffel macht sich auf den Weg. Ich mit meiner gigantischen Grundschnelligkeit gerate schnell ins hintertreffen und fresse im wahrsten Sinne des Wortes den roten Staub der 200 Leute vor mir. "Wo bin ich hier gelandet?!", sind meine Gedanken auf den ersten Metern. Ich weiß aber, dass 5*2 km zu laufen sind und ich mein Tempo durchlaufen möchte. So kommt es dann auch, dass ich nach und nach meinen Schritt fand und dabei immer mehr Leute einhole. Auf der Strecke geht es über 2*3 Heuballen und 1*3 Holzkästen mit irgendeinem Grünzeug oben drauf, wo ich mir nur schon in Runde eins denke, ab wann ich es schaffe, mein Schienbein dort anzuhauen.

Hinzu kommt eine Art Tunnel durch ein Zelt und zwei Hügel.

Zunächst sehe ich Felix, den ich in der zweiten Runde überholen kann. Danach erblicke ich zu meinem Erstaunen relativ schnell Hendrik, der anscheinend einen schlechten Tag hatte, sodass ich ihn in der dritten Runde überholen konnte. Danach sehe ich bereits den vierten Deutschen Filimon Abraham (5. Platz Cross EM 2022, 2:08 auf dem Marathon und zahlreiche Medaillen bei deutschen Meisterschaften) und realisiere, dass ich anscheinend wirklich ganz gut unterwegs bin. Man muss dabei erwähnen, dass ich mir als Ziel Top 200 gesetzt habe und ich relativ entspannt an den Start ging. 

Während des Laufes werde ich immer wieder von den Einheimischen mit "Mzungu, fast!" angefeuert (oder auf die Schippe genommen, aber ich hoffe ersteres). Ich kann den Abstand zu Filimon halten und kann mir trotz der Anstrengung jedes Mal ein Grinsen beim Durchqueren des Tunnels aufgrund des Lärms und der Musik nicht verkneifen. Auf dem letzten Kilometer muss ich nochmal beißen, sodass ich am Ende 10 Sekunden hinter Filimon als 61. ins Ziel komme. Zeit 33:36 min in 2000 Metern Höhe. Insgesamt sind es nur 70 Leute, die ins Ziel kommen. Alle anderen sind ausgestiegen, was für mich nie in Frage kommt, außer es geht gesundheitlich nicht anders. 

Im Ziel bin ich sehr sehr zufrieden und merke schon schnell meine Waden, die die Spikes seit einem knappen Jahr nicht mehr gewohnt gewesen sind.
Auf der Rückfahrt esse ich in der Mall erst einmal einen großen Chickenburger und versuche auf der Rückfahrt mein Bein am Leben zu lassen, was bei 4 Leuten auf der Rückbank nicht ganz so leicht ist. Aber da geht noch mehr in so ein Taxi, habe ich gehört.

In der Unterkunft angekommen, gibt es erst einmal einen 30-minütigen Stromausfall, sodass ich nach dem Ausräumen meiner Sachen schnell versuche, ins Bett zu kommen.

4. Februar Tag 5

Nach dem erlebnisreichen Tag gestern haben Lin, Ann, Felix, Nic und ich ausgemacht, dass wir die 100 m Luftlinie entfernte Kirche besuchen möchten. Auch mein amerikanischer Mitbewohner Caleb ist mit dabei. Bevor wir uns um 9:30 Uhr auf den Weg machten, absolvierte ich eine Stunde lang eine lockere Spinning Einheit, bei der ich dennoch mehr schwitze als bei jedem anderen Lauf bisher. Liegt vermutlich daran, dass im Gym kaum Luft hineinkommt. Für die Kirche ziehen wir uns schicke Sachen an. In meinem Fall lange Sommerhose und ein Hemd. Auf dem Weg treffen wir uns mit Masha, ein kenianischer Läufer, den Nic gut kennt. Dieser zeigt uns den Weg zur Kirche.

Da die Kirche offiziell um 9 Uhr begonnen hat und um 12 Uhr endet, dachten wir uns, dass wir kurz hineingehen und schließlich nach 1 – 1,5 h wieder gehen. Am Ende werden es 3,5 h! Die Kirche ist eine Art Minilagerhalle, in welcher circa 15 Reihen a' 10 Sitze sich befinden. Die Plastikstühle sind meiner Meinung nach sogar bequemer als die Bänke bei uns in der Heimat. Vorne ist eine Bühne, auf der ein Keyboardspieler seine Beats raushaut und davor ein Rednerpult.
In Bayern aufgewachsen ist man natürlich katholisch. Mein Kumpel daheim nennt mich jedoch zu Recht einen U-Boot Kirchgänger, der immer auftaucht, wenn Heiligabend oder Ostern ist.
Aber zurück zum Wesentlichen. Vor der Kirche werden wir sechs freudig von einem jungen und einem älteren Herren empfangen, die uns die Sitze zuweisen. Beide haben ein Banner mit "Usher" darauf, sodass ich erst dachte sie sind alle Fans des gleichnamigen Rappers. Jedoch sind sie für die Begrüßung und Zuweisung der Plätze zuständig, wie ich später nachlese.

In der Kirche kommen wir zunächst in die fünfte Reihe und es sind nur ungefähr 20 Personen anwesend. Es wird bereits gesungen und gebetet.
Der Ablauf ist meist so, dass eine Person vorne eine Rede hält und dann anschließend gesungen, geklatscht, getanzt und Gott geehrt wird. Also so ähnlich wie bei uns, nur mit dem Unterschied, dass die Musik hier einfach jeden mitreißt. Die Redner sind hierbei eine ältere Dame, ein "Reverend" und der "Priest Mike". 

Zunächst stehen wir etwas wie Falschgeld herum, verstehen wir doch kein Wort Swahili. Nach 10 min wird schließlich eine Frau unseres Alters aufgerufen, um den Dolmetscher extra für uns zu machen. Damit auch die Kühe und Ziegen 200 m entfernt alles verstehen, sind die 5 Musikboxen auf volle Dröhnung eingestellt, sodass ich nach circa 30 min nicht mehr sicher bin, ob ich jemals richtig hören werde.
Hinzu kommen hohe Quietschgeräusche für die Fledermäuse hinzu. Ich also kurz vor dem Tinnitus, aber ist mir egal. Dieses "Erlebnis Kirche" unterscheidet sich nämlich voll und ganz von unserer Art Gottesdienst. Der Unterschied meiner Meinung nach sind die Emotionen und der spürbare tiefe Glaube eines jeden einzelnen Besuchers in der Kirche. 

Die Redner rsprechen so laut in ihr Mikro, sodass es schwierig ist unsere Dolmetscherin zu verstehen. Was ich aber weiß, ist, dass der "Lord" Disziplin verlangt.
Höhepunkt ist eine 30-minütige Songeinlage, der Mesnerin zusammen mit der ganzen Kirche, bei welcher die Leute tanzen, sich im Kreis drehen und mit Tüchern umherschwingen, wie Fußball Fans im Stadion.
Gefolgt wird dies von einer 30-minütigen Rede des Pfarrers, der mit vollem Körpereinsatz den Menschen Hoffnung und Glauben schenkt. Die Kirche wird währenddessen immer voller und ist schließlich um 11:45 Uhr nahezu voll, sodass wir schnell merken, hier rauszugehen, wäre höchst unangebracht.

Meine Schwester fragt mich hinterher auch, was die Einheimischen eigentlich denken, wenn wir "Mzungus" kommen. Freuen sie sich, sind sie misstrauisch?
Ersteres ist der Fall, als wir merken, dass der Pfarrer einen von uns auf die Bühne bittet, um eine kurze Rede zu halten und uns alle mit Namen vor den über 100 Gäste vorzustellen. Glücklicherweise ist mein texanischer Mitbewohner Caleb dabei. Dieser kann nicht nur am besten Englisch, sondern ist ein so positiv denkender Mensch, wie ich noch nie persönlich kennengelernt habe. 

So hat er diese Rolle mit Bravour gelöst und um 12:30 Uhr bittet uns der Pfarrer auf einmal hinaus. Zunächst denke ich, dass wir nun doch hinausgeworfen werden, da alle anderen Gäste noch drinnen bleiben und der Reverend weiter eine Rede hält. Es stellt sich heraus, dass Pfarrer Mike uns den großen Vorplatz, die Schule und sein Zimmer zeigen möchte.

Auf dem Vorplatz befinden sich bereits ungefähr 30-40 Kinder, die lachend herumtollen. Die Sonntags-Schule ist eine sehr dunkle Wellblechhütte, in der eine Tafel ist, auf der gerade das Buch Genesis gelehrt wird. Ich stelle mir vor, wie das bei uns daheim ist und dass sich viele bei uns daheim (zurecht) über die fehlende Technik in den Klassenräumen beschweren. Hier wäre man schon über eine gute Bank glücklich.

Im Zimmer des Pfarrers reden wir kurz über Kenia und kulturelle Dinge, bevor Masha im Auftrag von Nic mit Süßigkeiten kommt, die wir anschließend an die Kinder verteilen. Diese freuen sich wahnsinnig darüber und anschließend finden wir uns auf einem großen Kindergeburtstag wieder. Lin und Ann werden die Haare geflochten, Caleb macht Push-Ups mit den Kindern und Felix und Nic tollen und tanzen mit den Kindern umher. Diese Freude am Leben findet sich zuhause in meinen Augen nur noch selten.

Ich spiele Fußball mit den Kids. Bayern Munich against FC Liverpool. Der Ball ist ein Lederball, der schon halb zerfetzt ist, aber dennoch seinen Zweck erfüllt.
Am Ende machen wir noch Bilder mit den Kindern und auch der Pfarrer möchte zum Abschluss noch einmal ein extra Foto haben.

Wirklich ein bisschen erschöpft, aber voller glücklicher Endorphine machen wir uns auf den Weg zum Mittagessen.

16 Uhr machen wir noch unseren Lauf (Ann, Felix und ich) mit Nic und Lin als Begleitung auf dem Rad. Dabei werde ich zwar aufgrund des Linksverkehrs und des Knotens in meinem Hirn fast von einem Motorrad zusammengefahren, (danke an Felix für die rechtzeitige Warnung), bekomme ansonsten aber meine 15 km und 8 Steigerungsläufe gut durch.

Am Abend gehe ich früh ins Bett und denke über ein wirklich ereignisreiches erstes Wochenende nach.
Fazit: Wer einmal in Kenia ist, der sollte sich solch einen Gottesdienst nicht entgehen lassen.

5. Februar Tag 6

Die neue Woche startet früh, denn ich möchte den Sonnenaufgang betrachten, der hier besonders schön sein soll. Deswegen stehe ich bereits um 6 Uhr auf. Ich gehe zusammen mit Caleb um 6:20 Uhr zur Klippe. Diese ist ungefähr 5 Gehminuten von unserem Guesthouse entfernt. Damit wir nicht auf dem steinigen Weg stolpern, packe ich meine Stirnlampe aus. Ganz dunkel ist es jedoch nicht mehr, denn ein bisschen Licht gibt es schon.

An der Klippe angekommen setzen wir uns auf einen großen Felsbrocken, der genau Richtung des Sonnenaufgangs blickt. Ganz nach vorne traue ich mich nicht, da der Wind etwas bläst und es dahinter steil bergab geht. Ich positioniere mein Handy und mache eine Timelapse Aufnahme.

Auf den Bildern kann man bereits erkennen, wie das Valley ungefähr aussieht.
Nun folgt eine kurze geographische Beschreibung, wo wir uns eigentlich befinden. Für alle Erdkunde-Fans habe ich das Lexikon Wikipedia geöffnet und mal nach bestem Gewissen recherchiert:

Iten liegt auf 2400 m Höhe (wusste ich auch so;-)) im sogenannten Elgeyo-Marakwet County und man hat von der Klippe einen herrlichen Blick über das Kerio Valley, in dem der Kerio River verläuft. Eingeschlossen wird es von den Tugen Hills und den Cherangani Hills, wo wir uns befinden. Das Kerio Valley liegt dabei auf 1000 m Höhe und ist 10 km lang. Unter unserem Gesteinsbrocken ist noch eine kleinere Ebene, die etwa 200 m unter uns liegt, bevor es dann ins Kerio Valley geht.

Caleb und ich blicken also auf das Kerio Valley mit den Tugen Hills im Hintergrund, die die Sonne verdecken. Im Tal unter uns hören wir, wie die Hähne um die Wette eifern und Kikeriki schreien. Vereinzelte Autos und Schulautos schlängeln sich durch die Straße und auch die ersten Läufer nutzen die "niedrigen" Temperaturen in der Früh zum Laufen. Es ist eine entspannte Atmosphäre. Ich habe zum Glück eine Jacke und eine lange Hose an, da es auch ein bisschen windig ist.

Leider ist es stark bewölkt, sodass uns der Blick auf die Sonne ein bisschen verwehrt wird. Dennoch blicken wir schweigend und genießend in das Tal. Zu unserem Glück zieht es pünktlich um 6:49 Uhr etwas auf, sodass wir hinter den Bergen langsam sehen, wie sich die Sonne herausschmuggelt. 

Nach diesem kleinen Naturspektakel gehen wir zurück ins Guesthouse, wo ich mich bereits für meinen 20 km Lauf vorbereite. Ich laufe allein, nehme ein Gel mit. Ich habe mir vorgenommen eine bessere Route als meine "Wurm" Route zu nehmen, also trau ich mich nach 2 m scharf rechts in eine Seitenstraße abzubiegen. Letztendlich werden es eine 11 km und eine 9 km Runde, die exakt vor der Haustür 20 km ergeben. Hätte ich nicht besser timen können. Dank geht an die beiden Einheimischen, die mir jeweils sagten, ob die Hauptstraße irgendwann hinter den Hügeln wieder auftaucht. 

12 Uhr mache ich noch etwas Krafttraining mit Gewichten. Gleichzeitig wird hier der Mattenboden neu verlegt, sodass die Gewichte und Utensilien kreuz und quer liegen. Ich finde aber alles und kann mein Training absolvieren. Da die beiden Arbeiter sich im Raum von links nach rechts vorarbeiten und sie die linke Seite bereits fertig gemacht haben, geht das ohne Probleme. Beim Betrachten der Arbeit erkenne ich, dass die beiden keinerlei Stress empfinden, aber dennoch alles gründlich machen. Die kenianische Weise eben Dinge zu machen. 14 Uhr schaue ich wieder bei Physio-Ben vorbei und lasse mir meine Muskeln lockern. 

Ansonsten verläuft der restliche Tag ruhig und entspannt. Ich gehe früh ins Bett, um am nächsten Tag fit zu sein. Morgen steht nämlich die erste Bahneinheit an!

6. Februar Tag 7

Heute steht das erste Trackworkout an! Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten auf einer Laufbahn zu trainieren. Einmal die Kamariny Bahn in Iten und einmal das Kipchoge Stadion in Eldoret. Wichtig hier, nicht Eliud Kipchoge, sondern Keino Kipchoge ist der Namensgeber des Stadions. Keino Kipchoge ist zweimaliger Olympiasieger und gilt als Der Läufer in Kenia, der die kenianische Vorherrschaft und Dominanz im Mittel-, Hindernis- und Langstreckenlauf einläutete.

Wir (Nic, Lin, Ann, Felix und ich) entscheiden uns für das Kipchoge Stadion, das laut Wikipedia 10.000 Leuten Platz bietet und seit 2017 dauerrenoviert wird. Also so ähnlich wie der Kölner Dom.

Um zum 35 km entfernten Stadion zu gelangen, benötigt man natürlich ein Gefährt. Hier sind dies die schon öfter erwähnten Matatus. Eine Art Sammeltaxi von der Marke Toyota, welches im Normalfall 12 Leuten Platz bietet. Es wird immer von einem Zweiergespann betrieben. Einer, der fährt und der andere, der das Geld einsammelt und nach neuen Passagieren Aussicht hält.
Da wir Ausländer im Normalfall nicht den Preis der Einheimischen zahlen, sind wir sehr begehrt bei diesen. So kommt es, dass ein Matatu mitbekommen hat, dass wir nach Eldoret wollen und fährt deswegen uns bereits entgegen.

Wir steigen ein und haben noch viel Freiraum und ich denke mir, dass ist gar nicht so schlimm. Allerdings ist die Decke sehr niedrig, sodass selbst ich mir regelmäßig den Kopf anstoße, was bei einer Körpergröße von 1,70 m schon was heißt. Nic, der viel größer ist, schaut gar schräg nach vorne.
Los geht also die Fahrt – was schon die erste Anstrengung darstellt, denn die Matatus müssen schließlich voll gemacht werden.
So hupt der Fahrer jede nur im Ansatz mögliche Person an und der "Eintreiber", wie ich ihn jetzt mal lapidar nenne, hält seine Hand raus und fragt diese, ob er mit will. Auf diese Weise kommt es, dass das Matatu nach und nach voller wird. Menschen steigen an der Straße ein und wieder aus. Hier muss angemerkt werden, dass man als Passagier auch mal dem Matatu hinterherrennen muss, da hier im Gegensatz zur kenianischen Kultur, die ich bisher kennenlernen durfte, Zeit Geld ist. Ab einem bestimmten Zeitpunkt sind wir schließlich 17 Personen (vielleicht auch 18, konnte nichts mehr sehen) im Matatu. Vier in den letzten beiden Reihen, 5 in der zweiten und 3 vorne plus der Eintreiber, der 90° gebückt im Auto steht. Wir rasen also mit Stopps Richtung Eldoret und dürfen den Komfort genießen. Angekommen, zahlen wir zu fünft 750 Kenianische Schilling, was etwa 4,34 € entspricht.
Ich steige aus und sehe zunächst nur ein großes Tor mit einer kleinen Tür, durch die man hindurchspazieren kann. Dahinter kommt zunächst eine sehr marode Tribüne zum Vorschein und dahinter die Bahn, die definitiv auch bessere Zeiten erlebt hat. Diese ist sehr hart, löchrig und hat auf Bahn 1 bereits eine sichtbare und spürbare Kuhle, sodass man beim Laufen darauf achten muss, wie man seinen Fuß aufsetzt.
Das Stadion hat eine Rundtribüne und ansonsten nichts. Die Toilette schaue ich kurz an, allerdings  beim Blick auf das, wie soll ich es nett ausdrücken, "gefüllte" Loch entscheide ich mich dafür, es mal auch so ohne Klobesuch zu probieren.

Da wir für kenianische Verhältnisse relativ spät (10 Uhr) auf der Bahn sind, befinden sich nur noch vereinzelte Läufer und vor allem Sprinter auf der Bahn wieder.
Wir absolvieren das Training schließlich alle nach einem kurzen Einlaufen und Lauf-ABC und sind danach alle recht zufrieden. Ich hatte 200er auf dem Plan, um einmal ein Gespür dafür zu bekommen, wie es in der Höhe für mich mit einer höheren Geschwindigkeit funktioniert.

Nach dem Training halten wir Ausschau nach einem Snack am Straßenrand. Wir finden schließlich einen Stand, der eine Art Bambussstangen verkauft. Ich frage Nic, was das ist und bekomme die Antwort, dass das Zuckerrohr ist und bin zugegebenermaßen erstmal skeptisch, da ich nicht weiß, wie man das isst. Nachdem alle aber eine Stange für 10 Schilling (5 Cent) kaufen, ringe ich mich durch und stelle fest, dass es gar nicht so schlecht ist.
Man kommt sich zwar bisschen komisch vor an einem Stück Holz herumzukauen und anschließend diese wieder auszuspucken. Der süße Saft ist hier jedoch das Entscheidende. Eine Art Smoothie für den man wie ein Biber mit den Zähnen hart herumkauen muss (Grüße an meinen Papa, dem bei Popcorn schon Angst und Bange um meine (seine) Zähne ist). Während ich die Zuckerrohrstange erhalte, organisiert Felix bereits ein Matatu und so geht es ohne Wartezeit zurück nach Iten.
Ich halte mein Zuckerrohr wie eine "Querflöte" lacht Nic und er hat Recht. Aufgrund der Enge des Matatus bleibt mir allerdings nichts anderes übrig, allerdings beschmutze ich schnell mein T-Shirt und die Hände sind klebrig. Nach einer Zeit bin ich fertig und das Timing hätte nicht besser sein können, da das Matatu natürlich wieder randvoll gemacht wird und ich so die Fensterscheibe küssen darf. Ein extra Sitz wird mit einem Holzscheitel geschaffen, damit noch mehr hineinpassen.
Am Markt in Iten angekommen, bezahle ich für alle und nehme mir vor, einfach mal 600 Schilling vorzuschlagen und drücke ihm 1000 Schilling in die Hand. Man muss ja auch mal feilschen lernen. Schließlich bekomme ich sogar 600 Schilling zurück und stelle fest, dass wir mit 400 Schilling nur den Einheimischen Preis bezahlt haben. Läuft.

Nach dem Markt gehen wir zum Iten View, ein Restaurant mit Aussichtsterrasse. Der Blick über Kerio Valley ist einfach nur atemberaubend.

Da es dennoch sehr heiß ist, setzen wir uns in das Restaurant und bestellen uns etwas zu Essen. Wir haben alle einen Riesen Hunger, allerdings die Kenianische Bedienung und die Köche alle Zeit der Welt. So hängen wir nach 30 min bereits etwas durch, haben wir doch seit dem Frühstück nur das Zuckerrohr gehabt.
Nach einer knappen Stunde bekommen alle ihr Essen. Außer mir natürlich. Ich habe die Ehre, noch mal 10 min länger zu warten.
Das Essen war dafür sehr gut und so machen wir uns im Anschluss auf den Weg zurück ins Guesthouse. Diesmal mit den Motorrädern bzw. den sogenannten Tuk-Tuks. Wir sitzen einmal zu viert und einmal zu dritt inklusive Fahrer auf dem Tuk-Tuk. Kurz überlege ich, Fotos zu machen, entscheide mich aber dagegen, da ich im Vierergespann ganz hinten sitze und doch noch lebend ankommen möchte. Ich halte mich am Sitz fest, keine Ahnung, wo die Räder sind, und vertraue dem Fahrer mein Leben an. Wir kommen schließlich heil an und dürfen 80 Schilling pro Person zahlen. Im Vergleich zur Rückfahrt mit dem Matatu ganz schön "teuer". Aber ich gebe zu, dass ich mich hier nie beschweren darf.

Am Nachmittag mache ich noch einen 10km Lauf in 4:19, der nach der Einheit in der Früh ganz gut geht.
Nach dem Abendessen gehen wir zum Shop bei der Tankstelle 500 m von uns entfernt und lassen den Abend entspannt ausklingen.